Den Geist der Studie widerspiegelt auch die Aussage „Dadurch, dass der Begriff ‚Diskriminierung‘ viele Definitionen hat, gibt es viel Raum für Interpretation.“ Hier entlarven sich die Autoren selbst. Es wird so lange gesucht und interpretiert, bis man zum gewünschten Ergebnis kommt. Und natürlich wird versteckt zwischen wissenschaftlichen Theorien auch bei dieser Studie irgendwann die Katze aus dem Sack gelassen, wenn das Versagen des Schulsystems sowie der von uns Freiheitlichen wiederholt thematisierten mangelnde Willen zur Integration besonders von Seiten der Eltern einfach den Betrieben in die Schuhe geschoben wird, wenn es heißt: „Vielleicht sollten es die Unternehmen selbst sein, die diese jungen Leute dazu drängen, etwas zu tun. Aber manchmal denke ich, dass es ihnen recht ist, dass sie nicht alles verstehen.“ Dies sind zwei ungeheuerliche Aussagen, welche die Leidtragenden, sprich Betriebe deren Lehrlinge schlecht unterrichtet wurden und daher sprachlich Schwierigkeiten haben, zu Profiteuren machen, welchen es sogar recht sein soll, dass ihre Angestellten sie nicht verstehen. Allein dieser Satz entlarvt die Studie als bewusste Verunglimpfung der Südtiroler Handwerksbetriebe und als ideologisch gefärbte Schein-Studie, welche die Handwerker öffentlich vorführt, anstatt ihnen zu danken, dass sie tagtäglich gelebte Integration betreiben. Das können und werden wir Freiheitlichen nicht stillschweigend akzeptieren. Am Ende gibt es noch eine eklatante Falschaussage, wenn behauptet wird, dass „Die meisten Betriebe sind recht desinteressiert an der schulischen Ausbildung“ und nur „die einzelnen Lehrpersonen… die Brücke zwischen Schule und Betrieb schlagen“. Auch dies stimmt nicht. Betriebe suchen sehr wohl die Kooperation mit den Berufsschulen. Zudem gehen sämtliche Schulbesuche in den Mittelschulen sowie Betriebsbesichtigungen für Mittelschüler und -schülerinnen ausnahmslos von den Betrieben aus. Ich selbst gehöre seit Jahren zu den Organisatoren dieser Aktivitäten in meiner Heimatgemeinde Kaltern. Wenn man also aus politischer Motivation Südtirols Handwerksbetriebe in ein schlechtes Licht rücken will, so rufe ich die Autoren dieser Studie auf, dies im privaten Rahmen oder in einer politischen Partei zu machen. Ein absolutes Unding ist es jedoch, dieses Ansinnen unter dem Deckmantel der Wissenschaft mit öffentlichen Geldern finanzieren zu lassen. Wir haben in Südtirol viele gute Wissenschaftler und viele gute wissenschaftliche Studien. Die hier genannte gehört definitiv nicht dazu.Politisch motivierte Studie der Eurac, Schlag ins Gesicht für Handwerksbetriebe
Die EURAC-Studie „Lehrlinge, Diskriminierung und Alltagsrassismus in Südtirol“ muss als politisch motivierte Studie mit vorgegebenem Ausgang bezeichnet werden. „Als Generalsekretär der Freiheitlichen, aber vor Allem als Inhaber eines Handwerksbetriebes bleibt mir kein anderes Urteil übrig“, sagt Dietmar Zwerger in einer Aussendung der Freiheitlichen. Es wurde krampfhaft nach Beweisen für angebliche Diskriminierungen ausländischer Lehrlinge gesucht, was bei genauerem Durchlesen nicht gelungen ist, aber strikt behauptet wird. Erkennbar ist dies bereits in der Einleitung, wo es wörtlich heißt: „Während die befragten Personen nur wenige explizite Vorfälle von Diskriminierung und Rassismus nennen, sind Alltagsrassismus, Mikroaggressionen und strukturelle Diskriminierung Teil des Schul- und Arbeitslebens der Lehrlinge. Viele Lehrlinge sind sich nicht bewusst, dass bestimmte Erfahrungen, insbesondere Mikroaggressionen, als Diskriminierung oder Rassismus bezeichnet werden können und sollten.“ Die Devise scheint demnach zu sein, dass Lehrlinge zwar zu einem großen Prozentsatz angeben, nicht diskriminiert zu werden, ihnen aber von der EURAC die Mündigkeit, Diskriminierungen zu erkennen, abgesprochen wird. Diese Abwertung der Lehrlinge stellt jedoch deren wahre Diskriminierung dar.
Politisch motivierte Studie der Eurac, Schlag ins Gesicht für Handwerksbetriebe
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