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Ohne Deutschförderklassen und mehr Lehrer wird das nichts

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Ohne Deutschförderklassen und mehr Lehrer wird das nichts

Als Schritt in die richtige Richtung werten erwartungsgemäß die Freiheitlichen den Vorstoß von Schullandesrat Achammer, der künftig bei Schuleinschreibungen vermehrt auf Sprachkenntnisse und Begleitung der Eltern setzen will, um so Druck aus Südtirols deutschen Schulen nehmen zu wollen. „Es müssen eigene Deutschförderklassen und ein Verteilungsschlüssel vor Schuleintritt eingeführt sowie zusätzliche Ressourcen an bestehenden Schulen bereitgestellt werden, nur so können wir allen Beteiligten konkret helfen und die Lernerfolge an unseren Hotspotschulen verbessern“, so F-Fraktionssprecher Andreas Leiter Reber.

„Nachdem wir seit Jahren auf die Probleme und sprachlichen Defiziten an vielen städtischen deutschen Schulen in Meran und Bozen hingewiesen haben, scheint nun auch die SVP endlich die Notwendigkeit von grundlegenden Sprachkenntnissen bei Schuleintritt erkannt zu haben. Dementsprechend begrüßen wir die angekündigte Initiative“, hält Andreas Leiter Reber fest.

„Wer aber wie Achammer A sagt, muss auch B sagen und entsprechend liefern: Die angekündigte Gesetzesinitiative muss garantieren, dass Kinder und Jugendliche, die zur Einschulung noch nicht ausreichend Deutsch sprechen, sogenannte Vorlaufkurse oder Deutschförderklassen besuchen, bevor sie in die regulären Klassenverbände übergehen. Zudem benötigen wir einen vernünftigen Verteilungsschlüssel, denn die Praxis zeigt, dass die Zahl der Schüler deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder die einen Migrationshintergrund haben entscheidend für die insgesamten Lernfortschritte in der Schullasse ist“, so der freiheitliche Fraktionssprecher.

„Parallel dazu darf Achammer nicht davon ablenken, dass der Zweitsprachenunterricht an unseren Schulen längst verbessert werden muss, denn ein erfolgreicher Minderheitenschutz fußt auf den muttersprachlichen Unterricht und ein erfolgreiches Zusammenleben auf dem Erlernen der zweiten Landessprache. Besonders in den Städten schicken viele Italiener ihre Kinder auf deutsche Bildungseinrichtungen in der Hoffnung, dass diese dort besser Deutch lernen – mit dem Ergebnis, dass in einigen deutschen Kindergärten und Schulen längst mehr Italienisch als Deutsch gesprochen wird. Wenn Kinder und Jugendliche nach erfolgreichem Durchlaufen unseres Schulsystems mit seinen zehn Jahren und rund 1.500 Unterrichtsstunden in der jeweiligen anderen Landessprache die zweite Landessprache nur unzureichend beherrschen, dann liegt dies bestimmt nicht an den Kindern, sondern an den Versäumnissen der Bildungslandesräte“, schließt Leiter Reber.

Andreas Leiter Reber, Bildung und Kultur, Deutsch vor Schuleintritt, Muttersprache, Sprache, Zweisprachigkeit
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