Nach Betten-Condono auch noch Räuberleiter
Als chaotisches Weiterwursteln und vorzeitiges Wahlkampfgeschenk des Landeshauptmannes bezeichnen die Freiheitlichen die Fristverlängerung für die Nachmeldung der Gästebetten. Bekanntlich hatten Hotels und Beherbergungsbetriebe bis zum 31. März ein halbes Jahr lang Zeit ihre bisher nicht regulär gemeldeten Gästebetten richtigzustellen. Gestern hat die Landesregierung diese Frist um weitere zwei Monate verlängert, damit auch jene Betriebe Betten nachmelden können, welche bis jetzt die technischen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt haben.
„Kompatschers Bettenstopp liegt von Anfang an ein Konstruktionsfehler zugrunde: Die Betten wurden nicht in Zusammenhang mit dem effektiven Ressourcenverbrauch gestellt. Zudem wurden kleine Betriebe von Beginn an limitiert und Betten kontingentiert bevor die Anzahl der Gästebetten im Land überhaupt erhoben wurde“, so Obfrau Sabine Zoderer.
„Nicht genug, dass bisher nicht regulär gemeldete Betten sanktionslos richtiggestellt werden können, die Landesregierung ermöglicht sogar, dass Beistellbetten und Schlafsofas, die meist als Notlösung nur an wenigen Tagen in der Hochsaison gebucht sind, in normale Betten umgewandelt und künftig ganzjährig vermietet werden können. Sogar wer die technischen und räumlichen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt, bekommt nun sogar eine weitere Verlängerung der Frist damit ja jedes Sofa umgewandelt werden kann. Die Saison der Wahlgeschenke ist eröffnet“, hält Sabine Zoderer trocken fest.
„Nachdem neue und vor allem kleine Beherbergungsbetriebe und Zimmervermieter eingeschränkt werden, sorgt Landeshauptmann Kompatscher nicht nur dafür, dass in erster Linie große Player von den Regelungen profitieren und noch genug Zeit bekommen ihre Bettenzahl zu erhöhen, sondern lässt zu, dass Hotelburgen und Wellnesslandschaften nach längst überholten Kriterien aus den 80er und 90er Jahren erweitern können“, prangert Zoderer an.
„Dieser unausgegorene Bettenstopp ist alles andere als nachhaltig und ein weiteres Beispiel für den Zick-Zack-Kurs des Landeshauptmanns, den er bereits bei den Corona-Maßnahmen vorexerziert hat“, schließt Sabine Zoderer die Aussendung der Freiheitlichen.