„Equal-Pay-Day“: Feministische Polemik schließt Lohnschere nicht
Ehrliche Debatte statt Populismus
Die Freiheitlichen bezeichnen das am morgigen „Equal Pay Day“ beanstandete Ausmaß von Lohndiskriminierung gegen Frauen von angeblich 17% als irreführend und kontraproduktiv. Die eigentliche, bereinigte Lohnlücke sei beträchtlich niedriger und deren notwendige Schließung nicht durch feministische Polemik zu erreichen.
„Erneut wird am diesjährigen „Equal Pay Day“ von der Landesregierung, Gewerkschaften und dutzenden Interessengemeinschaften wider besseres Wissen der Eindruck vermittelt, dass Frauen in Südtirol bei gleicher Arbeit aufgrund einer vermeintlichen geschlechtsspezifischen Diskriminierung um ganze 17 Prozent schlechter bezahlt würden als Männer. Dabei handelt es sich bei diesem Wert jedoch lediglich um den unbereinigten Lohnunterschied, bei dessen Berechnung wesentliche Faktoren wie Unterschiede der Berufe, Anzahl der Wochenstunden sowie der Bildungsstand nicht berücksichtigt und ausgeblendet werden“, so die freiheitlichen Vizeobfrauen Ulli Mair und Sabine Zoderer.
„Tatsächlich lassen sich im europäischen Vergleich im Schnitt zwei Drittel dieses behaupteten Lohnunterschiedes von 17% damit erklären, dass Frauen während der Erziehungsjahre häufig nur Teilzeit sowie öfter in schlechter bezahlten Branchen wie Pflege, Erziehung und Einzelhandel arbeiten und eine geringere Qualifikation aufweisen. Wenn man den durchschnittlichen Stundenlohn bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation ermittelt, so fällt der bereinigte „Gender Pay Gap“ – also der eigentliche Indikator für Diskriminierung – deutlich niedriger aus und liegt bei einigen wenigen Prozent“, so Mair und Zoderer.
„Für uns Freiheitliche ist es ein Grundsatz, dass man für dieselbe Arbeit bei gleicher Qualifikation auch gleich viel Lohn bekommt. Selbstverständlich hat die Politik die Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese realistischerweise nach wie vor bestehende Lohnlücke so schnell wie möglich zu schließen und den bereinigten „Gender Pay Gap“ gegen den Wert null zu bringen. Dabei wirkt die jedes Jahr aufs Neue mit Zahlen ohne Aussagekraft geschürte und ideologisch motivierte Polemik aber kontraproduktiv, vor allem deshalb, da von den diversen Akteuren zwar immer dieselben Floskeln und Worthülsen zum Protest, aber keine Lösungsvorschläge vorgebracht werden“, so betont die Freiheitliche Josefa Brugger.
„Um das bestehende Einkommensgefälle auszugleichen, muss die Landesregierung dafür sorgen, dass Frauen eine echte und damit finanziell gedeckte Wahlfreiheit zwischen Kindererziehung und Erwerbstätigkeit haben, dass Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente berücksichtigt werden und die Löhne den Wohn- und Lebenshaltungskosten angepasst werden. Außerdem muss für die Kindererziehung zu Hause derselbe finanzielle Ausgleich bezahlt werden, wie ihn das Land für Kinder in Kitas und anderen Betreuungseinrichtungen aufbringt“, so die Freiheitlichen Mair, Zoderer und Brugger abschließend.