Unser kleines Südtirol ist ein begeistertes und erfolgreiches Sportland: Mehr als die Hälfte der Südtiroler betreibt regelmäßig Sport und neben aktiven Jugendlichen und Erwachsenen, die in ihrer Freizeit gern Wandern, Radfahren oder Skifahren, verfügt Südtirol auch über ein dichtes Netz an ehrenamtlichen Sportvereinen. Zusammen mit einer vielfältigen und gut erschlossenen Gebirgslandschaft und einem breiten Angebot an Sporteinrichtungen scheinen dies die idealen Voraussetzungen dafür zu sein, dass ein so kleines Land regelmäßig international erfolgreiche Athletinnen und Athleten hervorbringt. Ein Wermutstropfen begleitet das kleine Sportland Südtirol aber seit Jahrzehnten: Es fehlt die Sportautonomie. Obwohl Südtirol als autonome Provinz innerhalb Italiens, vom Zusammenleben und der kulturellen Vielfalt der drei Volksgruppen geprägt ist, können Athletinnen und Athleten nicht unter dem verbindenden Dach Südtirols, sondern ausschließlich unter Italien antreten. Während andere autonome Gebiete wie Wales, Gibraltar, Nordirland, Åland oder Färöer bei internationalen Wettbewerben längst mit eigenen Teams und unter ihrer Landesflagge antreten, haben Südtirols Sportler keine Möglichkeit um sich gemeinsam unter der Südtiroler Flagge zu präsentieren, sondern müssen sich zwangsläufig den nationalen italienischen Kadern anschließen. Dieser Umstand führt immer wieder zu politisch und ethnisch aufgeladenen Polemiken und Zündeleien, denen sich Südtirols Sportler und Sportfans ausgesetzt sehen. Eine Bevormundung und nationalistische Vereinnahmung, weil Südtiroler Athleten Interviews in deutscher Sprache geben oder die Nationalhymne nicht mitsingen, schafft es genauso sportliche Ereignisse zu überschatten wie so mancher Vorwurf seitens deutschsprachiger Südtirolern an ihre Landsleute, welche die italienische Trikolore schwenken. Um unsere Athleten und Athletinnen und Südtirols Gesellschaft aus diesem Dilemma zu befreien, fordern wir mit Nachdruck die Sportautonomie für unser Land und die Möglichkeit zur Gründung von eigenen Südtiroler Sportteams, in welchem Sportler aller drei Sprachgruppen Platz finden. Dabei müssen diese Südtiroler Mannschaften keineswegs ein Ersatz für die staatlichen Nationalteams sein, sondern können vielmehr eine Alternative darstellen, sodass unsere Sportler frei nach eigenem Gewissen entscheiden können, ob sie lieber für Südtirol oder aber für Italien an den Start gehen wollen. Eigene Südtiroler Sportteams würden dabei helfen, das identitätsstiftende Potenzial des Sports für unser Land zu entfalten und das Zusammenleben der Volksgruppen noch besser gestalten zu können. Grundvoraussetzung für diese sportliche Unabhängigkeit ist, dass unsere Spitzensportler die Möglichkeit erhalten, einen Beruf im Landesdienst auszuüben, damit die heute übliche Mitgliedschaft in den staatlichen militärischen und paramilitärischen Einheiten wie Carabinieri und Finanzwache, über die sie finanziell abgesichert sind, nicht länger alternativlos ist.Für Südtirol ins Rennen gehen – höchste Zeit für Sportautonomie!
Für Südtirol ins Rennen gehen – höchste Zeit für Sportautonomie!
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