Mair: Tag der Frau im Zeichen der Ukrainerinnen
Für die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair steht der diesjährige Internationale Tag der Frau im Zeichen der Ukraine. Die Gedanken sind in erster Linie bei den Frauen in der Ukraine sowie bei den vielen hunderttausenden von Frauen, Mädchen und Müttern mit ihren Kindern auf der Flucht. Ihnen gehören all unsere Anteilnahme und Solidarität.
„Wenn man die Bilder des schrecklichen Krieges, der Zerstörung, der Not und des Elends in der Ukraine und die hunderttausenden Frauen und Kinder auf der Flucht auf sich wirken lässt, erscheinen die Themen, die Frauen im restlichen Europa anlässlich des Weltfrauentages debattieren, plötzlich nebensächlich. Nicht, dass wir nicht auch in Südtirol noch zahlreiche offene Baustellen hätten, um für Frauen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens gerechtere Chancen zu ermöglichen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle, Pensionsberücksichtigung der Kindererziehungs- und Pflegezeiten – all diese Themen wiederholen sich alljährlich in unseren Aussendungen, aber eine tatsächliche politische Umsetzung lässt nach wie vor auf sich warten. Trotzdem hält uns dieser Krieg in all seinen abscheulichen Facetten auch einen Spiegel vor. Da ist kein Platz mehr für inhaltliche Nebenschauplätze oder Luxusdebatten. Wie muss es sich für Frauen anfühlen, wenn von heute auf morgen nichts mehr so ist, wie es gestern noch war, wenn man sein Leben in zwei Taschen packen, die Heimat verlassen, den Mann, den Vater der Kinder, die eigenen Eltern, Verwandte, Freunde zurücklassen und in eine ungewisse Zukunft fliehen muss? Familien, die Keimzelle unserer Gesellschaft, die es immer und überall zu schützen gilt, werden vor unseren Augen zerrissen. Leider braucht es diesen Tag immer noch, um auf Ungerechtigkeiten und die Herausforderungen hinzuweisen, mit denen Frauen nach wie vor im Alltag konfrontiert sind. Heuer ist der Weltfrauentag nicht nur für Südtiroler oder staatliche frauenpolitische Anliegen wichtig, sondern für mich persönlich steht der heurige Tag im Zeichen der Solidarität, der Anteilnahme und der Nähe mit allen Frauen und Kindern, die unter diesem völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine leiden“, schreibt Mair.