Südtirol in Sachen Sprachentwicklung datenlos!
Landesregierung wird zum Monitoring der Landessprachen aufgefordert
„Obwohl unsere Autonomie auf dem Schutz der deutschen und ladinischen Muttersprache fußt, werden in Südtirol bis heute keinerlei wissenschaftliche Daten zur Sprachrealität, zu den Kenntnissen der Landessprachen oder zur Sprachentwicklung erhoben“, so der freiheitliche Parteichef Andreas Leiter Reber. In der dieswöchigen Landtagssitzung fordern die Freiheitlichen die Landesregierung auf, dieses Versäumnis zu beheben und haben einen Beschlussantrag vorgelegt, der ein Monitoring der vermittelten Sprachkompetenz an Südtirols Schulen sowie der vorherrschenden und praktizierten Sprachrealität im Land vorsieht.
„Wir Freiheitliche sind überzeugt, dass die Wirksamkeit und Qualität der inneren Schutzmechanismen unserer Autonomie – wie der muttersprachliche Unterricht oder das Recht auf Gebrauch der Muttersprache – regelmäßig ermittelt und überprüft werden muss. Aber auch äußere Entwicklungen, die durch einen veränderteren Sprachgebrauch und Medienkonsum, durch Zuwanderung aus italienischen Provinzen und dem nicht-deutschsprachigen Ausland oder einen geringeren Anteil von Muttersprachlern an der Gesamtschülerzahl entstehen können, müssen erfasst und ausgewertet werden“, so Leiter Reber.
„Ob Südtirol in Sachen Minderheitenschutz und Erhalt der Muttersprache auf dem richtigen Weg ist, nachbessern muss oder gar eine Kurskorrektur nötig hat, kann nur durch ein solch kontinuierliches Monitoring erkannt werden. Mit dieser Spracherhebung beauftragt werden sollte das neu eingerichtete Amt für Landessprachen und Bürgerrechte, welches in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Statistik und den Universitäten die notwendigen Datenerhebung koordinieren kann“, so Leiter Reber abschließend.
Beschlussantrag: „Datenlos: Sprachentwicklung und Sprachkenntnisse in Südtirol“ im PDF-Format