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Brennerbasistunnel liefert wohl erst ab 2050 – wenn überhaupt – positive Beiträge zur Verkehrsverlagerung

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Brennerbasistunnel liefert wohl erst ab 2050 – wenn überhaupt – positive Beiträge zur Verkehrsverlagerung

Politik handelt naiv und inkompetent

Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair zeigt sich regelrecht „entsetzt“ über die Neuigkeiten in Bezug auf den Brennerbasistunnel, dessen Verwirklichung sich um weitere Jahre verzögert und der frühestens 2030 fertiggestellt sein soll.

L. Abg. Ulli Mair

„Man muss sich einmal mehr vergegenwärtigen, dass der Brennerbasistunnel seit 10 bis 20 Jahren als vermeintliche Lösung aller Mobilitätsprobleme verkündet wird. Gräbt man allerdings ein klein wenig tiefer als es die Polit-Funktionäre und Landesräte in ihrer kollektiven Oberflächlichkeit tun, muss man feststellen, dass dieses Projekt ein Negativ-Beispiel in Sachen fehlender Bürgerbeteiligung und Intransparenz ist. Die Bevölkerung hat – Stand jetzt – weder eine Sicherheit in Sachen Fertigstellung, noch Aussichten zum Thema südliche und nördliche Zulaufstrecken, keine handfesten Prognosen zum Betrieb und zur Verkehrsverlagerung und keine Garantien beim Thema Wasserhaushalt und Risiken. Was durch Kritiker, die nicht mit der Political Correctness korrespondieren, immer schon befürchtet wurde, trifft zu: Wir bauen ein tiefes Loch durch den Berg und alle anderen Fragen wird vielleicht die Zukunft lösen – oder auch nicht“, urteilt Mair.

Offiziellen Presseaussendungen zufolge sei mit einer Verwirklichung der nördlichen Zulaufstrecken von Nordtirol in Richtung Bayern frühestens 2038 zu rechnen. Weiß man, dass es derzeit noch keine konkrete Planung gibt, kann wohl eher mit 2050 gerechnet werden. Ähnlich stelle sich die Faktenlage zwischen Franzensfeste und Verona dar. Von konkreten Planungen könne nicht die Rede sein und schon gar nicht von Finanzierungssicherheiten durch den krisengeschüttelten italienischen Staat. Derartige Planungen würden wohl bestenfalls 20 bis 30 Jahre in Anspruch nehmen.

Die Bevölkerung hat – Stand jetzt – weder eine Sicherheit in Sachen Fertigstellung, noch Aussichten zum Thema südliche und nördliche Zulaufstrecken, keine handfesten Prognosen zum Betrieb und zur Verkehrsverlagerung und keine Garantien beim Thema Wasserhaushalt und Risiken.

„Die Bevölkerung im Eisacktal, im Großraum Bozen und im Unterland kann sich wohl „bestenfalls“ ab 2030 über eine vierspurige Hochgeschwindigkeitsstrecke freuen, weil es hinten und vorne kein Geld für die Zulaufstrecken geben wird. Derzeit liefert Covid 19 wohl – so makaber es auch klingen mag – mehr Anreize zur Verkehrsreduzierung in Südtirol als die gesamte europäische und Südtiroler Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte, die sich damit begnügt, Ankündigungen, Phrasen und Oberflächlichkeiten ohne Garantie von sich zu geben. Es ist schlichtweg schwach und unwürdig, wenn sich Landeshauptmann und Landesräte einzig und allein damit befassen, Presseaussendungen und neuerdings Videos zu versenden, aber nicht dazu in der Lage sind, politische Weichenstellungen für Südtirol zu schaffen. Von einer Südtiroler Landesregierung, die ewiggestrig vor wenigen Jahren noch meinte, der Flughafen Bozen liefere positive Anreize in der Verkehrspolitik, ist auch kein annähernd positiver Fortschritt zu erwarten. Es wird sich zeigen, ob eine Verkehrsverlagerung überhaupt noch nötig sein wird, wenn Italien durch seine verkrustete Covid-Politik die gesamte Wirtschaft in Südtirol erdrosselt!“, schließt Mair.

BBT, Bozen Stadt und Land, Brenner, Eisacktal, Mobilität, Transit, Ulli Mair, Unterland, Verkehr
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