Südtirol muss autonomen Weg zur Kinderbetreuung einschlagen!
Die Freiheitlichen haben heute einen Beschlussantrag zu einer autonomen öffentlichen Betreuung von Kindern zwischen 3 und 14 Jahren eingebracht. „Wenn wir den Neustart Südtirols wollen, müssen wir jetzt den berufstätigen Eltern den Wiedereinstieg in die Arbeit ermöglichen und die Betreuung ihrer Kinder garantieren“, so der Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber.
„Ab dem 4. Mai soll es mit der Arbeit in fast allen Sektoren wieder losgehen. In Österreich, Deutschland oder Frankreich wird es im Mai auch wieder Kindergarten und Schule geben. Die italienische Unterrichtsministerin will anscheinend erst im September wieder aufsperren, aber was macht Südtirol? Was in Südtirol passiert, hat die Landesregierung bis heute nicht mitgeteilt. Sollte es im Rahmen der autonomen Befugnisse nicht möglich sein den Schulbetrieb wieder aufzunehmen. Das größte Problem sehe ich aber bei der Kinderbetreuung: wo sollen die unter 14-jährigen hin, wenn die Eltern wieder in die Arbeit müssen? Viele haben ihren Urlaub oder Wartestand mittlerweile aufgebraucht und können sich nicht einfach freinehmen. Die Großeltern fallen aus, weil die ja zur Covid-19-Risikogruppe gehören und die allermeisten können sich für die lange Zeit auch keine Babysitter leisten, selbst wenn es dafür wie von der italienischen Unterrichtsministerin Azzolina vorgeschlagen einen öffentlichen Zuschuss gäbe. Es ist auch schwierig, kurzfristig geeignete Personen zu finden, schließlich will man seine Kinder nicht Irgendwen anvertrauen. Viele Eltern sind deshalb in diesen Tagen ratlos und wissen nicht wie sie wieder ihre Arbeit aufnehmen ohne ihre Kinder betreut zu wissen. Deshalb brauchen wir bis zum Schulbeginn dringend eine Notfallbetreuung“, gibt der freiheitliche Bildungssprecher Otto Mahlknecht zu bedenken.
Für Parteiobmann Andreas Leiter Reber ist es für Südtirol von größter Bedeutung, dass so viele Arbeitsplätze wie möglich wiederbesetzt und ausgefüllt werden können: „Sehr viele Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmer können es kaum erwarten und freuen sich darauf endlich wieder selbst durch ihre Arbeit für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können. Vor besonders großen Herausforderungen stehen aber berufstätige Eltern. Damit unser Neustart überhaupt gelingen kann, müssen wir schnell und unabhängig der staatlichen Maßnahmen eine autonome öffentliche Betreuung einrichten, welche bis zum regulären Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahres im Herbst angeboten wird. Wichtig ist dabei das Zusammenspiel von Politik, Gewerkschaften, Schulämtern, Sprengeln und Direktionen, unter Einbeziehung der Lehrkörper, des Kindergartenpersonals und die Zusammenarbeit mit den bereits etablierten öffentlichen und privaten Anbietern einer Sommerbetreuung. Da ich mir sicher bin, dass sich alle Beteiligten zum Wohl des Landes einbringen wollen, können wir als Land Südtirol die gesetzlichen, organisatorischen und pädagogischen Voraussetzungen schaffen, um diese für tausende Berufstätige so wichtige und Maßnahme autonom umzusetzen“, so Leiter Reber.
„Damit keine Rechtsunsicherheit gegenüber den staatlichen Vorschriften besteht, ist die Maßnahme mit einem eigenen Landesgesetz und den dazugehörigen Durchführungsbestimmungen abzusichern. Wir müssen uns gegenüber Rom auf den wirtschaftlichen Notstand bzw. Neustart berufen und klarstellen, dass es sich um eine außerordentliche Maßnahme zur Notfallbetreuung von Kindern zwischen 3 und 14 Jahren handelt, welche nur bis zur Wiederaufnahme des regulären Schul- und Kindergartenbetriebes im September 2020 gültig ist. Wir Freiheitliche haben einen Beschlussantrag ausgearbeitet und eingereicht und appellieren an die Landesregierung und den Südtiroler Landtag jetzt Mut zu beweisen, Verantwortung zu zeigen und diesen autonomen Weg für Südtirol einzuschlagen“, so der freiheitliche Parteiobmann.