Juristenausbildung in Innsbruck soll ausgebaut, nicht in Frage gestellt werden!
Bozen – Der freiheitliche Bildungssprecher Otto Mahlknecht kritisiert die Attacke der Südtiroler Freiheit auf das Institut für Italienisches Recht scharf.
„Es ist eine ungeheuerlicher Angriff der STF auf unsere Landesuniversität, der nicht nur das ganze Team des Institut für Italienisches Recht, sondern auch die Innsbrucker Absolventen beleidigt. Es wird so getan, als ob die Juristenausbildung in Innsbruck zweitklassig wäre und die Mitfinanzierung des Landes in Frage gestellt. Gerade jene, die sich sonst bei jeder Gelegenheit als die einzigen wahren Tiroler aufspielen, berufen sich plötzlich auf italienische Bestimmungen des Universitätsrechts, anstatt die besondere Rolle Innsbrucks zu würdigen. Für uns Südtiroler ist wichtig, dass die Lehre gut funktioniert und nicht so sehr, ob eine Professorin einen wissenschaftlichen Artikel mehr oder weniger in italienischen Zeitschriften publiziert hat“, so Mahlknecht.
„Die Innsbrucker Juristenschmiede ist das Ergebnis eines Jahrzehnte währenden Aufbauprozesses und ein wahrer Segen für Südtirol. Für die erstklassige Qualität der Ausbildung bürgen auch die Partneruniversitäten Padua und Trient, die Professoren entsenden. Das Studium ist zu ungefähr zwei Dritteln in italienischer Sprache und einem Drittel in deutscher Sprache. Die Universität Innsbruck bietet im Vergleich zu italienischen Universitäten viele Vorteile: Nur dort wird Autonomierecht und Südtiroler Verwaltungsrecht gelehrt. Die Absolventen erfassen dadurch das besondere Funktionieren der Landesautonomie und eignen sich so hervorragend als Beamte der Landesverwaltung“, so der freiheitliche Generalsekretär.
„Nur die Universität Innsbruck ist auf die besonderen Bedürfnisse Südtirols ausgerichtet. Das zeigt sich an einer engen Verflechtung mit der Südtiroler Berufsrealität, etwa der Möglichkeit, studienbegleitend ein Praktikum am Landesgericht Bozen zu absolvieren. Nur an der Universität Innsbruck werden wirklich zweisprachige Juristen ausgebildet, die auch imstande sind, Gerichtsprozesse in deutscher Sprache zu führen oder Verwaltungsakte auf Deutsch zu verfassen. Hierzu werden in Innsbruck eigens rechtsterminologische Übungen angeboten. Außerdem steht den Absolventen das österreichische Gerichtspraktikum offen, wo sie die Kenntnisse der deutschen Rechtssprache vertiefen können. Nur an der Universität Innsbruck besteht das Angebot, das Studium des italienischen Rechts in ständigem Kontakt mit der deutschen Sprach- und Rechtskultur zu erleben. Zudem besteht in Innsbruck ein Schwerpunkt auf dem Europarecht. Das Ergebnis sind grenzüberschreitend denkende Absolventen europäischen Zuschnitts. Wir Freiheitlichen befürworten deshalb eine noch stärkere Unterstützung des Landes Südtirol für die lnnsbrucker Juristenausbildung“, so Mahlknecht abschließend.