AktuellBezirkeBozenBozenGemeindenImpuls

Ja zur Straßenbahn – aber mit Bauchweh

24

Die Bozner Freiheitlichen beziehen in einer Pressemitteilung Stellung zur Frage des Vorprojektes zur Straßenbahn, zu welchem am kommenden Sonntag eine Bürgerbefragung abgehalten wird. Als jahrelanger Befürworter einer Straßenbahn für die Landeshauptstadt sei man zwar grundsätzlich für das Projekt, die noch offene Finanzierungsfrage, der nicht klar abschätzbare Anteil der Tram an der Lösung des Verkehrsproblems sowie die Unklarheit bezüglich einer möglichen Anbindung ins Überetsch führten jedoch zu unleugbaren Bedenken.

„Nach reiflicher Überlegung sprechen wir uns für das Bozner Straßenbahn-Projekt aus. Sämtliche seit Jahren diskutierte Projekte und Lösungsvorschläge zur Verkehrsentlastung in der Landeshauptstadt – angefangen beim Hörtenbergtunnel, über die Verbindung der Einsteinstraße und der MeBo bis hin zum Virgltunnel – warten auf ihre Umsetzung. Wenn die geplante Straßenbahn nun dazu beiträgt, diesen Verkehrs- und Infrastrukturpolitischen Stillstand zu überwinden, stehen wir dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings nicht ganz bedenkenlos“, so der freiheitliche Stadtobmann Otto Mahlknecht.

„Wir sehen die Vorteile einer Straßenbahn vor allem in dem Vergleich zu Stadtbussen deutlich größeren Fassungsvermögen, dem erhöhten Fahrgastkomfort, der geräuscharmen Fahrweise, der Vorzugsschaltung an Ampeln und der Barrierefreiheit für Fahrgäste“, so Mahlknecht.

„Der Umstand, dass die Straßenbahn nur auf wenigen kurzen Streckenabschnitten eine eigene Spur hat, lässt an der Höhe des Anteils zweifeln, den das Projekt an der Lösung des Verkehrsproblems in Bozen haben kann. Eine Tram funktioniert nur dann gut, wenn sie ungehindert vom Autoverkehr fährt. Hinzu kommt die noch offene Frage der Finanzierung der teuren Straßenbahn. Ob die veranschlagten Kosten in Höhe von über 200 Millionen Euro zur Hälfe von Staatsgeldern gedeckt werden, ist alles andere als sicher“, so Mahlknecht.

„Als Freiheitliche haben wir uns stets auch für das Projekt der Überetscher Bahn stark gemacht. Bisher waren die Verlautbarungen der Landesgesellschaft STA sowie der politischen Verantwortungsträger bezüglich einer schienengebundenen Verlängerung der Bozner Tram ins Überetsch jedoch alles andere als deutlich. In unseren Augen muss eine solche Anbindung langfristig jedoch klare Zielsetzung sein, damit öffentliche Verkehrsmittel eine echte Alternative für den Individualverkehr darstellen können“, so Mahlknecht.

„Sollte sich das JA zur Tram bei der Abstimmung am kommenden Sonntag durchsetzen, plädieren wir für eine rasche Umsetzung des Projekts. Den Bozner Bürgern ist zusätzlich zu den durch die Arbeiten am Benko-Projekt verursachten Verkehrsbelastungen keine Dauerbaustelle zumutbar“, so Mahlknecht.

Bozen, Bozen Stadt und Land, Gemeinden, Mobilität, öffentlicher Nahverkehr, Otto Mahlknecht, Straßenbahn
EU will Afrikanisierung Europas durchsetzen
Anfrage | Den Lehrer verklagen…