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Josefitag – Ethnische Aufladung schadet ehrlichem Anliegen

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Der Landtag lehnte heute einen Begehrensantrag zur Wiedereinführung des Josefitages als Feiertag mit großer Mehrheit ab. Die von den Einbringern zugleich beabsichtigte Abschaffung des italienischen Staatsfeiertages am zweiten Juni hat erwartungsgemäß eine ethnisch aufgeladene Debatte losgetreten, welche dem eigentlichen Anliegen schadet, statt nutzt. Der freiheitliche Fraktionssprecher Andreas Leiter Reber zeigt sich enttäuscht, dass bei der heutigen Behandlung im Landtag nicht die realpolitische Wiedereinführung des Josefitages, dessen Stellenwert und einigenden Chancen für Südtirol, sondern ethnische Reviermarkierungen und parteipolitischen Plänkeleien im Vordergrund standen.

„Die Wiedereinführung des Josefitages am 19. März als Landesfeiertag ist für sehr viele Südtiroler ein ehrliches und seit langem gewünschtes Anliegen. Für mich vereint der Josefitag sowohl religiöse als auch weltliche Aspekte – denn einerseits wird an diesem Tag der Heilige Josef als Landespatron, beliebter Namenspatron und Schutzheiliger der Kirche, Familie, Arbeiter und Handwerker verehrt, andererseits begehen wir Südtiroler zugleich den allgemeinen Vatertag als Familienfest, bei welchem die Rolle der Väter im Mittelpunkt steht. Durch diese Symbiose würde sich Josefi als eigener Südtiroler Landesfeiertag wunderbar eignen, mit dem sich durchaus alle drei Volksgruppen im Land identifizieren könnten. Denn wie wir einen Landesfeiertag begehen und welchen Stellenwert wir ihm geben liegt letztendlich an uns allen“, so Leiter Reber.

„Bereits in der Vergangenheit haben wir Freiheitliche uns für die Wiedereinführung des Josefitages ausgesprochen und erst im letzten Jahr wurde ein entsprechender Begehrensantrag mit großer Mehrheit angenommen. Ich habe den Einbringern des aktuellen Antrages ursprünglich unsere Zustimmung zugesagt. Die Art und Weise, wie sich die heutige Debatte im Plenum entwickelte, hatte mit Sachlichkeit und einer ehrlichen politischen Forderung nur noch wenig zu tun, weshalb wir uns schlussendlich nicht an der Abstimmung beteiligt haben. Ethnische Pfeile, wie sie von Alessandro Urzí und den Vertretern der Südtiroler Freiheit aus parteipolitischer Motivation regelmäßig abgeschossen werden, erweisen der Verwirklichung und Umsetzung von landesrelevanten Anliegen, wie dem Josefitag einen Bärendienst. Derzeit können in Italien Gemeinden und Provinzen einen Tag als lokalen Feiertag – meist der der Ortspatrone (festa del santo patrono) – selbst bestimmen. Südtirol hat sich vor Jahrzehnten für den Pfingstmontag ausgesprochen. Einen zusätzlichen Landesfeiertag in Südtirol einzuführen ist derzeit um ein Vielfaches schwieriger, als den Josefitag mit dem derzeitigen „Landesfeiertag“ Pfingstmontag einzutauschen wäre der einfachste Weg, welcher übrigens auch von Bischof Ivo Muser angedacht worden ist. Eine völlig eigenständige Regelung und autonome Festlegung aller Feiertage in Südtirol werden erst dann möglich sein, wenn Südtirol ein eigenständiges Land geworden ist“, so Leiter Reber.

Andreas Leiter Reber, Feiertage, Josefitag, Tradition und Brauchtum
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