Abhängigkeit statt Eigenständigkeit Afrikas würde gefördert
Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair warnt vor unüberlegten Vorstößen in Sachen Entwicklungshilfe für Afrika. Die Forderung des Landeshauptmannes beim Forum Alpbach, wonach ein „Klima-Marshallplan“ für Afrika anzudenken sei, würde die Abhängigkeit Afrikas von der Entwicklungshilfe erhöhen und die Motivation für Eigeninitiativen weiter senken.
„Weder würde eine zusätzliche Finanzhilfe für Afrika einen Einfluss auf das Klima haben, noch würde damit die Zukunft der Menschen abgesichert und die Migrationsproblematik gelöst“, kritisiert die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung die Aussagen des Landeshauptmannes Kompatscher beim Forum Alpbach. „Nach Jahrzehnten der Entwicklungshilfe für Afrika können kaum Fortschritte beobachtet werden und stattdessen ist der Migrationsdruck in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Es wäre deshalb fatal mit dieser Politik fortzufahren“, so Mair.
„Der Einsicht geschuldet, dass die bisherigen Anstrengungen in der Entwicklungshilfe zu keinen Besserungen der Lebensumstände in Afrika führen konnten, wurde Ende November 2016 in Köln ein Memorandum für eine andere Entwicklungspolitik in Afrika beschlossen. Namhafte Persönlichkeiten fordern einen Paradigmenwechsel, der die Abhängigkeit Afrikas von den Hilfsgeldern eindämmt und die selbstständige wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents fördert“, gibt Ulli Mair zu bedenken.
„Das Hauptproblem der bisherigen Entwicklungshilfe lag in der Unüberprüfbarkeit der Verwendung der Geldmittel und deren Missbrauch durch korrupte Verwaltungen“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete fest. „Ziel der Entwicklungshilfe muss es sein, die Menschen zu ermutigen und ihre Entwicklungspotenziale für ein selbstbestimmtes Leben zu aktivieren. Das eigene Arbeitseinkommen muss im Fokus der Bemühungen stehen. Deshalb können und dürfen die Mittel der Entwicklungshilfe nur als Starthilfe angesehen werden und nicht als ständiger Fluss, der letztendlich den Eliten der jeweiligen Länder zugutekommt. Das Gießkannenprinzip in der Entwicklungshilfe hat jegliche Eigeninitiative ad absurdum geführt und die eigenständige Entwicklung behindert. Es wurden damit mehr Probleme geschaffen als gelöst“, erörtert Mair und verweist auf das Kölner Memorandum.
„Die Einbindung der Bevölkerung vor Ort nach ihren Bedürfnissen und Zielen für ein selbstbestimmtes Leben ist ein wesentlicher Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt. Schlussendlich kommt es nicht auf die Höhe der Mittel für die Entwicklungshilfe an, sondern auf deren zielgerichteten Einsatz“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair abschließend.