Am Dienstagabend lud die freiheitliche Ortsgruppe Gries im Grieser Kulturheim zu einer Bürgerversammlung. Die Themen des Abends waren das Dauerproblem Verkehr und die Zukunft des Grieser Kulturheims.
Im gut gefüllten Raiffeisensaal des Kulturheims kamen am Dienstagabend Grieser Bürger zusammen, um gemeinsam über die brennenden Themen ihres Stadtviertels zu diskutieren. Der als Fachmann geladene Dipl.-Ing. Ulrich Kauer führte mit einem Impulsreferat, in welchem er die sich seit Jahren verschärfende Verkehrsproblematik der Stadt mit Schwerpunkt Gries erläuterte, in den Abend ein. Kauer berichtete über aktuelle Zahlen zum Verkehrsaufkommen entlang der wichtigsten Verkehrsachsen der Stadt und erläuterte anschließend die bedeutendsten, vielfach bereits seit Jahren besprochenen und diskutierten Lösungsansätze und Projektvorschläge, welche nach wie vor auf ihre Umsetzung warten. Dazu gehören die Großprojekte wie der Hörtenbergtunnel, den Kohlerertunnel, die Verbindungsstraße zwischen Einstein-Straße und der MeBo sowie eine Untertunnelung der Einsteinstraße. Laut Kauer sei deren Umsetzung Grundvoraussetzung dafür, den Durchzugsverkehr zu kanalisieren und die Stadt zu entlasten.
Viele der Anwesenden machten ihrem Unmut über das große Verkehrsaufkommen, etwa in der Vittorio-Veneto-Straße und am Grieser Platz, in zahlreichen Wortmeldungen unverhohlen Luft. Es sei ein dauerhaftes Problem, welches endlich einer Lösung zugeführt werden muss. Die von den Bürgern angeregten kurz- und mittelfristigen Lösungen für die enorme Verkehrsbelastung, wie etwa den weiteren Ausbau und die Verbesserung des Fahrradnetzes, eine Verknüpfung einer etwaigen Straßenbahn mit dem Eisenbahnnetz nach dem Vorbild Karlsruhe oder das Einführen einer City-Maut können laut Kauer Teil eines Verkehrskonzepts sein, welches selbstverständlich aus einem Maßnahmenmix bestehen müsse. Das Kernproblem von verstopften Straßen durch Durchzugsverkehr sei jedoch nur durch eine gut konzipierte Umfahrung der Stadt möglich.
Im Anschluss berichtete der Obmann der Genossenschaft „Kulturheim Gries“, Georg Viehweider, über die von der Gemeinde Bozen geplante Errichtung eines Kulturzentrums im Grieser Klosterstadel in der Fagenstraße. Das Vorhaben der Gemeinde sei in den allermeisten Punkten zwar noch sehr unkonkret, trotzdem gibt es eine gewisse Befürchtung, dass der hervorragend funktionierende Betrieb im Kulturheim durch ein unter Umständen neu entstehendes Zentrum gefährdet ist. Vieheider kündigte an, alles daran zu setzen, dass das Kulturheim in den Händen der Grieser Bevölkerung bleibt.
Der Freiheitliche Stadtparteiobmann Dr. Otto Mahlknecht und der freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber bedankten sich bei allen Anwesenden für die lebhafte Diskussion und die unzähligen Anregungen, welche man versuchen werde in politische Taten zu verwandeln.