Anfrage widerlegt Achammers Aussage
Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair kann den Aussagen des Landesrates Achammer keinen Glauben schenken, wonach er von der Broschüre „Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule“ nichts gewusst haben will. Ein Dokument aus dem vergangenen Sommer belegt das Gegenteil.
Am 20. Juni 2018 reichte die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair die Landtagsanfrage 3533/18 betreffend den Ramadan an Südtirols Bildungseinrichtungen ein. Auf die Frage Nr. 4 teilte der zuständige Landesrat Achammer am 4. September die 2018 die folgende Antwort mit:
„Die Landesregierung spricht sich dafür aus, dass Kindergärten und Schulen auf auftretende Probleme in Zusammenhang mit dem Fasten im Ramadan pädagogisch reagieren. Um die Kindergärten und Schulen dabei zu unterstützen, beauftragt die Landesregierung die Deutsche Bildungsdirektion mit der Entwicklung eines Faltblattes „Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule“, das ganz konkrete Alltagsprobleme thematisiert, Hinweise zu Kleidervorschriften, Schwimmunterricht, Essen, Trinken etc. enthält und Kindern, Eltern und Lehrkräften pragmatische Hilfestellungen anbietet.“
„Aus der Antwort auf meine Anfrage vom vergangenen Sommer geht ganz klar hervor, dass Landesrat Achammer nicht nur von den Arbeiten an der Broschüre wusste, sondern dass ihm der Titel bereits bekannt war“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair. „Wie er damit behaupten kann, dass er von der Broschüre nichts gewusst haben will, ist nicht nachzuvollziehen. Als zuständiger Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur müsste er zumindest darüber informiert sein, welche Weisungen und Rundschreiben an die Schulen ausgegeben werden“, kritisiert die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Der Landesrat und gleichzeitige SVP-Obmann muss nun erklären, was die Wahrheit ist, wer von der Broschüre wusste, wer den Auftrag erteilte und wie es sein kann, dass sich unsere Schulen an der muslimischen Minderheit hätten orientieren sollen, wenn nicht wir Freiheitliche diesen Skandal aufgedeckt hätten“, fordert Ulli Mair abschließend.