Leiter Reber: „Canestrinis Handeln sollte Vorbild sein!“
Die Freiheitlichen nehmen Anteil am Ableben von Sandro Canestrini. Als Widerstandskämpfer gegen Faschismus und Nationalsozialismus, als Jurist und als Politiker habe sich der gebürtige Roveretaner in seinem Tun und Handeln stets als aufrechter und unerschütterlicher Kämpfer für Gerechtigkeit und die Verteidigung von Minderheitenrechten gezeigt.
„Sandro Canestrini war einer der über die Grenzen der damals vorherrschenden ethnischen Zwietracht hinausdachte, ein edler Kämpfer für Gerechtigkeit, eine wahre Persönlichkeit des letzten Jahrhunderts Gesamttiroler Geschichte, die nun vielen als Vorbild in Erinnerung bleiben wird. Als Rechtsanwalt verteidigte er in den großen politischen Prozessen, allen voran im Mailänder Prozess 1956, selbstlos die von den staatlichen Schergen inhaftierten und gefolterten Südtiroler Freiheitskämpfer. Als Politiker und Intellektueller sprach er sich vehement für die Abschaffung der von Tolomei frei erfundenen faschistischen Ortsnamen sowie für die Schleifung von faschistischen Relikten aus“, so der freiheitliche Obmann Leiter Reber.
„Dabei ging es dem vielfach geehrten Canestrini nie um Deutsch oder Italienisch, sondern um die Sache der Gerechtigkeit, wie er 2006 bei einer Danksagung für die Verleihung des Tiroler Landesverdientskreuzes zum Ausdruck brachte: ‚Ich denke, dass die Zukunft Tirols so sein sollte, dass sie ein arbeitsames und ausgeglichenes Leben für alle Bürger ermöglicht. Die Anliegen der Gerechtigkeit sollen erfüllt werden ohne jene Diskriminierungen, die es seit 1918 zwischen den Bürgern italienischer und deutscher Zunge gegeben hat. ‚ Canestrinis Vermächtnis sollte uns Tirolern von heute als Inspiration, seine Ideale uns als Vorbild gelten“, so Leiter Reber abschließend.