„Man wollte pünktlich zur Landtagswahl die Schäfchen ins Trockene bringen und lässt sie kurz darauf wieder im Regen stehen!“, ist der scheidende Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle überrascht und enttäuscht von der SVP.
Die bäuerlich-ländliche Bevölkerung Südtirols sollte möglichst mit breiter Unterstützung die vier Kandidaten der SVP, welche bei der Basiswahl des Südtiroler Bauernbundes erfolgreich hervorgingen, zum Sprung in den Landtag verhelfen. „Wir Bauern halten zusammen – wir wählen die Volkspartei!“ – Solche Aussagen wurden im Wahlkampf immer wieder von Bauern entnommen. Und weiter: „Die Beiträge und Förderungen erhalten wir immer noch von der SVP!“
Viele Landwirte dürften vor wenigen Tagen (31.10.2018) nicht schlecht gestaunt haben, als sie eine Nachricht des Amtes für Landmaschinen erhalten haben mit folgendem Inhalt:
„Betreff: LG. 12/1980 Zinsbeg.Darlehen für Landmaschinen: Ablehnung eingereichter Ansuchen
Bezüglich der Darlehen für den Ankauf landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte teilen wir mit, dass für die Gewährung dieser Förderung zur Zeit nicht genügend Geldmittel zur Verfügung stehen.
Bis auf Widerruf werden daher alle Ansuchen, welche ab 1. November 2018 im Amt eingehen, abgelehnt, da es nicht möglich ist, die zinsbegünstigten Darlehen innerhalb der vorgesehenen Verfahrensfristen auszubezahlen.“
Das Landesgesetz vom 22. Mai 1980, Nr. 12 beinhaltet die Errichtung eines Rotationsfonds für die Viehzucht für die Mechanisierung der Landwirtschaft.
Mit den Mitteln des Fonds können Agrarkredite vergeben werden für den Ankauf von u.a. landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Diese Kredite haben eine Höchstlaufzeit von zehn Jahren.
Laut Zingerle waren diese zinsbegünstigten Darlehen für Südtirols Bauern bisher eine große Hilfe bei der Anschaffung von Geräten und Landmaschinen.
„Wenn diese Nachricht zwei Wochen früher verschickt worden wäre, so bin ich mir sicher, hätte es einen enormen Aufschrei der Bauern gegeben und so manch Bauernvertreter der SVP wäre wohl nicht in den Landtag gewählt worden. Man hat augenscheinlich versucht, diese Hiobsbotschaft für Südtirols Bauern mit aller Kraft bis nach der Landtagswahl hinauszuzögern“, ärgert sich Zingerle.
„Da die Bauern nun im Landtag sehr stark vertreten sind, bin ich mir sicher, dass sie sich dieser Misere sofort annehmen und Südtirols Bauern nicht weiterhin im Regen stehen lassen werden“, so der Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle abschließend.