Bozen – Der freiheitliche Generalsekretär Florian von Ach meint zu den jüngsten Aussagen von SVP-Funktionär Josef Tschöll: „Herr Tschöll hat in seinem jüngsten Beitrag wieder einmal den Politrabauken gegeben. Neben einer verständlichen Kritik an den unsäglichen Plakaten italienischer Neofaschisten, der wir Freiheitliche uns anschließen, meint Herr Tschöll, gegen die demokratische Opposition austeilen zu müssen, da wir den Vorrang der Einheimischen fordern. Herrn Tschöll meinte: Die Botschaft „Prima gli italiani“ oder „Südtiroler zuerst“ hieße im Umkehrschluss nichts anderes als „Ausländer raus“. Ihm sei ins Stammbuch geschrieben: die Forderung nach „Südtiroler zuerst“ ist mitnichten gleichzusetzen mit Hetzparolen wie „Ausländer raus“. Unsere Forderung, die Einheimischen zu stärken, fordert der gesunde Menschenverstand geradezu ein: natürlich soll Südtirol zu allererst die Heimat der Südtirolerinnen und Südtiroler bleiben.
Dabei ist Kritik an der derzeitigen Ausländer- und Integrationspolitik mit ihren bedenklichen Schieflagen und Fehlern ein legitimes Recht jeder politischen Partei und spricht ein Thema an, das den Menschen wichtig ist. Ist Herrn Tschöll eigentlich bewusst, dass er mit seinem brachial-oberflächlichen Rundumschlag dem politischen Klima in Südtirol einen Bärendienst erweist? Möchte denn Herr Tschöll mit seiner rudimentären Forderung nach „strengeren Gesetzen“ einer Zensur das Wort reden? Und hat Herr Tschöll vielleicht vergessen (oder nicht wahrhaben wollen), dass ausgerechnet seine Partei ein Landesgesetz auf den Weg gebracht hat, das die Integration von Ausländern zur Voraussetzung für die Gewährung von Sozialleistungen macht? Es mag Herrn Tschöll vielleicht lästig sein, dass seine Partei damit eine zentrale Forderung der Freiheitlichen aufgegriffen hat.
Wir Freiheitliche haben seit jeher klare Positionen vertreten, wir müssen nicht mit Vulgärvokabeln um uns werfen wie andere Mitbewerber, gerade aus Herrn Tschölls Partei, um kurz vor den Landtagswahlen zu beweisen, was für „harte Hunde“ diese Kandidaten sein möchten – nur um danach wohl als Stubentiger zu enden. Josef Tschöll sollte daher seinen eigenen Appell beherzigen und sich in Zukunft derartiger Kommentare enthalten“, so Florian von Ach abschließend.