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Zugangskriterien für Wobi-Wohnungen bedürfen einer grundlegenden Überarbeitung

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Fände heute die Schlüsselübergabe für Sozialwohnungen in Kaltern statt, könnten bei einer angenommenen Verfügbarkeit von 11 Wohnungen, gerade einmal vier Kalterer ohne Migrationshintergrund in eine Institutswohnung einziehen. Die Kriterien für die Zuweisung von Institutswohnungen ließen dies zu, kritisiert Helga Morandell Strozzega Gemeinderätin in Kaltern und Landtagskandidatin der Freiheitlichen. Gemäß geltender WOBI-Rangliste für Kaltern sind die übrigen 7 Anspruchsberechtigten ausländischer Herkunft, von denen 4 bereits die italienische Staatsbürgerschaft erlangt haben und vom Wohnbauinstitut nicht mehr als so genannte Ausländer in der Rangordnung angeführt werden, sondern als Deutsche oder Italiener.

„Die Situation im Überetscher Dorf lässt sich beliebig auf andere Südtiroler Gemeinden übertragen und wirkt sich in manchen sogar noch eklatanter aus. Diese Entwicklung ist auch in autonomierechtlicher Hinsicht mehr als bedenklich und bedarf eines kurzen Rückblicks auf die Geschichte des sozialen Wohnbaus in Südtirol. Der Volkswohnbau in Südtirol wurde während der Zeit des Faschismus massiv missbraucht, um die Unterwanderung und Assimilierung in unserem Land voranzutreiben. Während das damalige staatliche Wohnbauprogramm die Zuwanderung italienischer Familien massiv förderte, wurde den Südtirolern damals das Recht auf eine Volkswohnung aberkannt. Auch dieser Umstand führte zur großen Kundgebung auf Sigmundskron im Jahr 1957. Erst mit dem Autonomiestatut von 1972 verfügt das Land Südtirol über die primäre Zuständigkeit zum sozialen Wohnbau und hat mit der Erarbeitung gerechter Zuweisungskriterien zur Befriedung innerhalb der drei Volksgruppen beigetragen. Während der erste Präsident des Wohnbauinstitutes Dr. Karl Ferrari mit verantwortungsbewusstem Weitblick für die Vorrangrolle der Südtiroler gesorgt hatte, fördert die derzeitige Südtirol-Politik die Tendenz zu einer vielfältigen Gesellschaft“, meint Morandell Strozzega. „Diese fragwürdige Entwicklung widerspiegelt sich auch bei der Zuweisung von Sozialwohnungen und lässt sich deutlich an den WOBI-Rangordnungen ablesen. Die Landesregierung hat am 6. März beschlossen heuer von den insgesamt 326 landesweit verfügbaren Institutswohnungen 12,30 Prozent den Nicht-EU-Bürgern und Staatenlosen vorzubehalten. Die restlichen 286 Wohnungen werden im Laufe dieses Jahres an EU-Bürger vergeben, wobei der Schein allerdings gehörig trügt!  Denn auch die neuen Staatsbürger werden als Südtiroler angeführt, obwohl mit Migrationshintergrund und wenig Gemeinsamkeiten mit den autochthonen Volksgruppen unserer Heimat. Die Namen der deutschen und italienischen Neubürger – wie beispielsweise Zouggari, Ezzaim Jelali, Bermudez… ein Auszug der WOBI-Liste für die Gemeinde Auer – dürften keine Zweifel an dieser Feststellung lassen“.

„Das ist so nicht mehr tragbar!“, so Andreas Leiter Reber, Obmann der Freiheitlichen und Helga Morandell Strozzega Landtagskandidatin. „Die Zuweisungskriterien müssen schleunigst überarbeitet und zu Gunsten unserer Südtiroler Familien geändert werden. Der soziale Wohnbau hat unter der Ära Tommasini Schaden genommen. Auch seine Vision von sogenannten Wohnungen für den Mittelstand war nur Schall und Rauch und öffnete für kaum eine Südtiroler Familie die Tür zum leistbaren Wohnen. Das ist eine Tatsache, die seitens der Volkspartei weder unterbunden, noch behoben wurde. Die Rangordnungen des WOBI verdeutlichen also gnadenlos, dass Gesuchsteller mit Migrationshintergrund die Gewinner im Land Südtirol sind und dass man durchaus von Einwanderung in unserer Sozialsystem sprechen kann.“

 

 

Andreas Leiter Reber, Bozen Stadt und Land, Kaltern, Migration, WOBI
Bauernbundobmann sitzt zwischen den Stühlen
Ehrenstrasser verkennt die Situation!