Südtirol braucht autonome Zuständigkeiten in der Energiepolitik
Die Behörde für die Überwachung der Strom- und Gaspreise hat jüngst beschlossen, dass mit Anfang Juli die Preise für Energie angehoben werden. So soll der Tarif für den Strom um 6,5% steigen, jener für das Gas um 8,2%.
Für Lois Taibon von den Freiheitlichen sind diese Teuerungen im Bereich der Energieversorgung nicht nachvollziehbar. „Die von der Energiebehörde stattgegebenen Kostensteigerungen wirken sich negativ auf den Markt aus. Die Teuerungswelle wird wieder einmal auf die Konsumenten abgewälzt und trägt dazu bei, dass die Inflation nach oben geht.“
Auch in Bezug auf die besondere Situation in Südtirol, wo sich mittlerweile die zwei großen Energieanbieter Alperia und Sel gegenseitig Konkurrenz machen, wird es wohl keine Erleichterungen geben. „Obwohl Südtirol einer der größten Energieproduzenten in Italien ist, hat das Land keine Zuständigkeiten im Bereich der Preispolitik“, bemängelt der freiheitliche Obmannstellvertreter Lois Taibon. „Jede Maßnahme, die in Rom beschlossen wird, muss von unseren Leuten mitgetragen werden. Dabei hätten gerade die Gründungen der Energiegesellschaften Alperia und Sel seitens des Landes diesen Entwicklungen entgegenwirken müssen und für autonome Regelungen sorgen sollen“, so Lois Taibon.
Der Umstand, dass das Land Beiträge für alternative Energiequellen vergibt, sei zwar zu begrüßen, habe aber keine Auswirkungen auf jene Bürger, die in Südtirol keine Möglichkeit auf einen alternativen Umstieg hätten.
„Diese Preiserhöhungen machen erneut deutlich, dass Südtirol im Bereich der Energie die primären Zuständigkeiten erhalten muss. Die Heimholung der Energie ist nicht zuletzt aufgrund des Sel-Skandals gescheitert. Jetzt braucht es einen neuen Anlauf, wobei die Spielregeln für Produzenten, Vertreiber und Konsumenten von Beginn an klar definiert werden müssen“, fordert der freiheitliche Obmannstellvertreter abschließend in seiner Aussendung.