SVP-Mitglieder lassen sich im Krankenhaus verpflegen – Auch Alt-Bundespräsident Fischer unter den Geladenen in der Krankenhaus-Mensa
Vor knapp einem Monat, am 17. März 2018, fand der Bezirksparteitag der SVP in Bruneck statt. Austragungsort war das Zivilschutzzentrum. Allein die Auswahl dieser Location sorgte für Kopfschütteln in der Bevölkerung. „Doch dem nicht genug. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung wurden die Teilnehmer sogar in der Mensa des Krankenhauses verköstigt“, bemängelt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle. Er hatte diesbezüglich eine Landtagsanfrage an die zuständige Landesrätin Martha Stocker gerichtet und diese bestätigte ihm gestern den Vorfall bei der aktuellen Fragestunde. Auch der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer folgte der Einladung der Organisation und wurde in der Krankenhaus-Mensa beim Mittagessen gesehen.
„Immerhin wurde kein eigenes Menü für die Pusterer SVP-Delegation im Krankenhaus zubereitet“, sagte Landesrätin Martha Stocker auf die Anfrage von Zingerle. „Allerdings kamen die Teilnehmer des Bezirksparteitages sehr billig davon, da vom Gesundheitsbezirk Bruneck keine Spesen für die Raummiete in Rechnung gestellt wurden. Auch der Menüpreis von 8,43 € wird für den SVP-Bezirk sehr erfreulich gewesen sein“, so der blaue Hannes Zingerle weiter.
„Was uns allerdings mehr verwundert, ist der Bürokratie-Speed, welcher für die SVP-Bezirksgruppe zum Tragen kam“, sagt Lois Taibon, Bezirksobmann im Pustertal. „Landesrätin Stocker wies in ihrer Beantwortung darauf hin, dass das schriftliche Ansuchen für das Mittagessen am 17. März gestellt wurde, also am Tag des Bezirkstages, und erstaunlicherweise am selben Tag positiv behandelt wurde, obwohl die Verwaltung des Krankenhauses samstags normalerweise zu ist und das zuständige Personal nicht arbeitet“.
„Dass es innerhalb der SVP Freunderlwirtschaften wie Sand am Meer gibt, ist hinlänglich bekannt, doch dass ein Gesundheitsbetrieb die Verköstigung einer Parteiorganisation verantwortet, noch dazu nach einer weltrekordverdächtig schnellen Zusage, ist schon sehr sonderbar. Wir würden uns wünschen, dass auch die Patienten so schnell dran kommen wie die Pusterer SVP, dann würden die langen Wartezeiten endlich der Vergangenheit angehören“, ärgern sich Taibon und Zingerle abschließend.